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Gedenken an November-Pogrome von 1938

Schweigemarsch zur Grazer Synagoge

Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde in Graz, Gerard Sonnenschein mit Landeshauptmann Mag. Franz Voves in der Grazer Synagoge.
Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde in Graz, Gerard Sonnenschein mit Landeshauptmann Mag. Franz Voves in der Grazer Synagoge.
© Josef Pail
Hunderte Menschen beteiligten sich am Gedenkmarsch. Unter ihnen v.l.: Kulturstadtrat Dr. Wolfgang Riedler, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Landeshauptmann Mag. Franz Voves, Landesrätin Dr. Bettina Vollath und Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer.
Hunderte Menschen beteiligten sich am Gedenkmarsch. Unter ihnen v.l.: Kulturstadtrat Dr. Wolfgang Riedler, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Landeshauptmann Mag. Franz Voves, Landesrätin Dr. Bettina Vollath und Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer.
© Josef Pail

Graz [10.11.2008].- Eines der dunkelsten Kapitel der Österreichischen Geschichte jährte sich gestern zum siebzigsten Mal: das sogenannte November-Pogrom oder auch Reichskristallnacht genannt. In ganz Groß-Deutschland wurden in der Nacht vom neunten auf den zehnten November 1938 zahlreiche jüdische Geschäfte von Nationalsozialisten zerstört, Synagogen angezündet und Wohnungen geplündert. Auch die Steiermark bildete damals leider keine Ausnahme. So wurde etwa die Synagoge am Grazer Grieskai von SA und SS-Mitgliedern in Zivilkleidung in Brand gesteckt, auch die Zeremonienhalle wurde zerstört.

Mit einem Schweigemarsch von der Grazer Innenstadt zur Synagoge wurde gestern Abend (9. November) den Opfern der Reichs-Progromnacht gedacht. Hunderte Steirerinnen und Steirer beteiligten sich an dem Gedenkmarsch, darunter auch Landeshauptmann Mag. Franz Voves, der Grazer Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Landesrätin Dr. Bettina Vollath und Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Graz, Gerard Sonnenschein äußerte sich im ORF-Interview lobend über die Zusammenarbeit und das Zusammenleben mit Menschen von anderen Konfessionen in Graz: "Das Klima ist beispielgebend für die ganze Welt. Wo gibt es das sonst auf der Welt, dass der Präsident einer israelitischen Kultusgemeinde in der Heilandskirche ein Gebet spricht? Die Kontakte zwischen den Religionsgemeinschaften und den politischen Parteien sind einfach toll."

Von den 2.300 Juden die Anfang 1938 noch in Graz gelebt hatten, hat fast niemand überlebt. Aktuell hat die Israelitische Kultusgemeinde Graz rund 130 Mitglieder.

 

10. November 2008

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