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Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 13. September 2010

Vorstoß zur „Neuen Mittelschule“-Übernahme

Graz.- Auf Basis einer Landtagsinitiative und eines entsprechenden Antrages von Landesrätin Elisabeth Großmann unternahm die Steiermärkische Landesregierung in ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause am Montag, 13. September 2010, einen Vorstoß zur Übernahme der „Neuen Mittelschule" ins Regelschulwesen.
In einem an Unterrichtministerin Claudia Schmied gerichteten Brief plädierte Landeshauptmann Franz Voves für die Übernahme dieses Schulversuchs, der einen gemeinsamen Unterricht der zehn- bis 14-järhigen Schüler vorsieht, ins Regelschulwesen. Die bundesweite Zehn-Prozent-Klausel verhindert derzeit eine von vielen Schulen gewünschte Ausweitung. Der Landeschef verweist ferner auf die „begeisterte Aufnahme der `Neuen Mittelschule´ bei Eltern, Lehrern und Schülern" in den beteiligten Regionen Graz, Murau und Voitsberg. Darüber hinaus zeigt unter anderem die PISA-Studie einen dringenden Reformbedarf im geltenden Schulsystem auf. Im abgelaufenen Schuljahr besuchten rund 20.000 Schüler in zirka 800 Klassen an 244 Standorten dieses neue Schulmodell.
In der „Neuen Mittelschule" erfolgt der Unterricht durch zwei Lehrkräfte in kleinen Klassen mit maximal 19 Schülern . Es gilt der Lehrplan der AHS-Unterstufe. Dabei sollen das Vermitteln von Techniken für das eigenständige Lernen sowie die Fähigkeit zur Präsentation des angeeigneten Wissens im Mittelpunkt stehen. Lernstärkere Kinder sollen ihren lernschwächeren Mitschülern helfen und dadurch zusätzliche Kompetenzen erwerben.

WIRTSCHAFT: Winterbauoffensive 2011

Den Grundsatzbeschluss, eine Winterbauoffensive 2011 durchzuführen und zu fördern, fasste die Steiermärkische Landesregierung am vergangenen Montag nach einem Antrag von Landesrat Christian Buchmann. Das Ziel besteht darin, die Bauwirtschaft mit Förderungen zu veranlassen, Bauvorhaben in der kalten Jahreszeit in Angriff zu nehmen, um der saisonal bedingten Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Die Entscheidung über die Höhe der öffentlichen Förderung wird Mitte Oktober nach Vorliegen der Bauvorschau 2011 getroffen. Geplant ist, wie in den vergangenen Jahren eine Million Euro für die Winterbauoffensive und 250.000 Euro für die Qualifizierungsoffensive zur Verfügung zu stellen. Gefördert werden Baumaßnahmen für gewerbliche und touristische Projekte sowie Gemeinden, die bauliche Maßnahmen an Kinder- und Jugendbetreuungseinrichtungen durchführen. Die Bauvorhaben müssen zwischen 15. November 2010 und 31. Mai 2011 durchgeführt und abgeschlossen werden. Projekte können voraussichtlich zwischen 18. Oktober und 8. November 2010 beim Ingenieurbüro Heidinger & Schwarzl in Leibnitz (www.heidinger-schwarzl.at) eingereicht werden.
Seit 1996 sorgt die Winterbauoffensive in der Steiermark für positive Beschäftigungseffekte und kurbelt die Bauwirtschaft in den auftragsschwachen Wintermonaten an. 557 Bauprojekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 360 Millionen Euro wurden vorgezogen. Damit erhielten über 9000 Personen eine Beschäftigung am Bau. „Durch die Winterbauoffensive können jedes Jahr rund 500 Bauarbeiter in den Wintermonaten beschäftigt werden", freut sich Buchmann. Zusätzlich besteht seit 2003 die Qualifizierungsoffensive, die ein Kursprogramm zur Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Baugewerbe enthält. Die Qualifizierungsmaßnahmen werden ebenfalls vom Wirtschaftsressort gefördert. Bisher wurden rund 1000 Unternehmen im Rahmen der Qualifizierungsoffensive gefördert, rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden höher qualifiziert.

KULTUR: Entscheidungen über regionale 12 getroffen

In vollem Gang sind bereits die Vorbereitungen zur Abhaltung der im Zweijahresrhythmus stattfinden Landesschau regionale. Im Jahr 2012 wird diese Landesschau in Murau ausgetragen. Eine Expertenjury hat sich für die Region Murau mit dem Siegerkonzept „Treibholz. Landschaft in Bewegung" ausgesprochen.
Über Antrag von Landesrätin Bettina Vollath erteilte die Steiermärkische Landesregierung diesem Konzept den Zuschlag und bestimmte, ebenfalls auf Basis eines Juryvorschlages, Maren Richter zur künstlerischen Leiterin. 

"AUSTROPELLETS"-Produktion: Chance für Eisenerz

Mit der möglichen Produktion von „Austro"- oder Eisenpellets bietet sich eine neue Chance für die Region Eisenerz und den Erzberg. Das Projekt „Austropellets" wertet Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann „als Jobmotor, der bei Investitionen der VA Erzberg GmbH von nahezu 200 Millionen Euro bis zu 150 Arbeitsplätze schaffen könnte". Die Steiermärkische Landesregierung fasste einen Grundsatzbeschluss mit einer möglichen Förderung von 5,6 Millionen Euro. Die VA Erzberg GmbH ist der zweitgrößte Erzproduzent in Europa (nach Schweden) und könnte mit dieser Methode den Erzabbau in Eisenerz auf 20 Jahre verlängern. Mit den Pellets kann die Erzproduktion von derzeit 2,1 Millionen Tonnen auf bis zu 3,2 Millionen Tonnen gesteigert werden. Seit Juli 2010 liegt ein rechtskräftiger UVP-Bescheid vor. Bezüglich der CO2-Problematik zeichnet sich eine Ausnahmeregelung für den Erzbergbau ab, welche die Wirtschaftlichkeit der Pelletsproduktion gewährleisten würde. Der Projektstart könnte im September 2010, der Produktionsstart im ersten Quartal 2014 erfolgen.

ARBEIT: Schulmodell „Matura plus Lehre“ in Eisenerz

Zehn Schüler erhielten am Bundesrealgymnasium und der Handelsakademie Eisenerz von Juli bis Oktober 2010 die Gelegenheit zur Teilnahme am Schulmodell „Matura plus Lehre". Zusätzlich zur klassischen Schaulaubildung werden die Teilnehmer in einem von ihnen gewählten Berufszweig eine Lehrabschlussprüfung ablegen. Nach einem Antrag von Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser beschloss die Steiermärkische Landesregierung dafür rund 54.600 Euro aus dem Steirischen Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramm zur Verfügung zu stellen.
Zur Auswahl stehen die Ausbildung zum Tischler oder Mechatroniker. Mechatronik bezeichnet das synergetische Zusammenwirken der Fachdisziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik beim Entwurf und der Herstellung industrieller Erzeugnisse sowie bei der Prozessgestaltung.

IMPFUNG: Gratis-Pneumokokken-Immunsierung verlangt

Für eine kostenlose Pneumokokken-Schutzimpfung von Säuglingen und Jugendlichen hat sich die Steiermärkische Landesregierung ausgesprochen  -  nach einer Landtagsinitiative und einem von Landesrätin Bettina Vollath beantragten Beschluss. Auf dieser Basis wird Landeshauptmann Franz Voves in einem Brief an den Bundeskanzler vorschlagen, diese Immunsierung ins öffentliche Impfkonzept des Bundes und damit in weiterer Folge ins Impfscheckheft des Landes aufzunehmen.
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