Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 7. Juli 2011KLIMASCHUTZ-JUGENDOFFENSIVEGraz (7. Juli 2011).- Eine Klimaschutz-Maßnahmenoffensive, um das Bewusstsein für notwendige Lösungen bei Kindern und Jugendlichen entscheidend zu verbessern, hat Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Donnerstag, 7. Juli 2011 eingebracht. Detaillierte Konzepte für das bevorstehende Schuljahr 2011/2012 liegen für Mädchen und Buben im Kindergarten- und Pflichtschulalter sowie für Jugendliche in allgemein- und berufsbildenden höheren Schulen vor. Schwerpunktmäßig will LH-Stv. Schrittwieser mit Klimaschutz-Programmen die Jugend erreichen; ein Prinzip, das bereits beim Thema Mülltrennung zum Ziel geführt hatte. Mit dem Angebot „Klimaschutzoffensive in steirischen Kindergärten 2011/2012" werden an drei Tagen Themen wie Mobilität, Energie, Regenwald und vieles mehr spielerisch erarbeitet.
Schüler, die eine Hauptschule oder AHS-Unterstufe besuchen, erhalten Klimaschutz-Infos im Fach Berufsorientierung und können an einschlägigem Projektunterricht teilnehmen. In Oberstufen-Gymnasien dominieren im Klimaschutz-Unterricht Themen wie „Konsum-Lifestyle", das Aufspüren von Energiesündern und vieles mehr.
Die Gesamtkosten dieser Klimaschutz-Jugendoffensive betragen im Schuljahr 2011/2012 rund 123.000 Euro.
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BILDUNG: Schulsozialarbeit in sieben BezirkenSchulsozialarbeit wird in den Schuljahren 2011/2012 sowie 2012/2013 an den Pflichtschulen der Bezirke Graz, Judenburg, Liezen, Bruck/Mur, Mürzzuschlag, Hartberg und Voitsberg angeboten. Dazu gehören Maßnahmen zur Bewältigung von Schulkonflikten sowie Initiativen, um den Ausbruch schulischer Probleme zu verhindern.
Zur Finanzierung dieser Maßnahmen in diesem Jahr beschloss die Steiermärkische Landesregierung nach einem von Landesrätin Elisabeth Grossmann eingebrachten Antrag 697.500 Euro zur Verfügung zu stellen. Die Gesamtkosten betragen 1,5 Millionen Euro und stammen zum Großteil aus dem Bildungsbudget, aber auch aus dem Sozialetat des Landes. Nach einer erfolgreichen Probephase von 2009 bis 2011 in den Bezirken Graz, Judenburg, Bruck/Mur, Hartberg und Voitsberg beschloss das Land dieses Programm für die Schuljahre 2011/2012 sowie 2012/2013 der Caritas der Diözese Graz-Seckau samt zwei anerkannten Sozialinitiativen zu übertragen. Konkret erhalten Schülerinnen und Schüler Hilfe bei der Bewältigung schulischer und persönlicher Probleme. Eltern, Lehrer und Schüler werden zur Vermeidung von Übergriffen eingebunden. Schulsozialarbeiter sind aufgerufen, Mobbing zu bekämpfen und eine offene, problemorientierte Schulkultur zu entwickeln.
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FORSCHUNG: Wasserressourcen von BlockgletschernAuf eine neue wissenschaftliche Basis werden die Untersuchungen über die in den Niederen Tauern vorkommenden Blockgletscher und die Nutzung dieser Wasservorkommen gestellt. Zur modernen Erhebung von „Wasserressourcen reliktischer Blockgletscher" beantragte Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder die Freigabe von rund 355.000 Euro. Der Landesanteil beträgt 177.727 Euro, der Rest kommt von der EU.
Früheren Studien zufolge wurden in den Niederen Tauern rund 450 alte Blockgletscher entdeckt und deren Bedeutung in den 1980er-Jahren erkannt. Hauptziel der neuen Forschungen sind die Fließ- und Transportprozesse, das Speicherverhalten und die Gefahren, die Grundwasservorkommen zu beeinträchtigen.
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VERKEHR: Plan für Grazer Südgürtel Nach einem von Landesrat Gerhard Kurzmann eingebrachten Antrag beabsichtigen das Land Steiermark und die Stadt Graz einen Vertrag über den Bau des „Südgürtels Graz" abzuschließen. Konkret betrifft das die Bundesstraße 67a im Abschnitt Puntigamer Straße – Liebenauer Gürtel. Insbesondere soll die Verkehrsüberlastung im Bezirk Liebenau, der von Pendlern aus der Südsteiermark betroffen ist, eingeschränkt werden.
Das Umweltverträglichkeits-Prüfungsverfahren (UVP) ist seit März 2011 rechtskräftig. Erforderliche Wasserrechtsverfahren sind bereits eingeleitet. Die Gesamtkosten für das Land betragen nach derzeitigem Stand rund 127 Millionen Euro und müssten außerbudgetär aufgebracht werden. Für die Bauarbeiten sind voraussichtlich zweieinhalb Jahre vorgesehen. Die Fertigstellung könnte zur Mitte des kommenden Jahrzehnts erfolgen.
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UMWELT: Landesmillion für Fernwärme-AnschlüsseMehr als 1.100 sanierungsbedürftige Wohnungen in Graz sollen nach den Konzepten von Landesrat Gerhard Kurzmann möglichst rasch ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Dafür stehen nach einem mit der Landeshauptstadt abgeschlossenen Vertrag eine Million Euro zur Verfügung. Diese Vereinbarung legte der Umweltlandesrat zur Beschlussfassung vor. Die ersten Sanierungen betreffen Wohnungen mit einem Wärmebedarf von zirka 5.500 Kilowattstunden wurden von der „Energie Graz" als sanierungsbedürftig eingestuft und liegen in Grazer Regionen mit überdurchschnittlich schlechter Luftqualität. Diese ersten Investitionen sind Teil des gemeinsam mit der Stadt Graz ausgearbeiteten Fernwärmepaktes auf Basis des „Luftreinhalteprogramms Steiermark 2011". Es ist geplant, alte Heizungsanlagen auszutauschen, um die vom Hausbrand ausgehende Staubbelastung zu reduzieren. Die Nutzung umweltfreundlicher Energieträger ist eine weitere Schwerpunktmaßnahme nach dem Fernwärmepaket.
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