Graz (25.November 2011).- Anlässlich des 40. Todestages von Landeshauptmann Josef Krainer sen. lud Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer heute Vormittag (25.11.2011) zu einem großen Festakt in den Weißen Saal der Grazer Burg ein. In einem feierlichen Rahmen und unter der Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste würdigte Gastgeber Schützenhöfer den am längsten dienenden Landeshauptmann der Steiermark und hielt Rückschau auf sein Wirken und seine Verdienste.
„Josef Krainer hat wie kein anderer dieses Land geprägt. Er war eine Ausnahmepersönlichkeit in einer historisch wichtigen Zeit", betonte Schützenhöfer und beschrieb wesentliche Eigenschaften Josef Krainers: „Josef Krainer hat seine Herkunft nie verleugnet, er hat nie vergessen, woher er kommt. Er war ein Mann der festen Zusammenarbeit, er hat das ‚steirische Klima’ begründet, er wollte die Steiermark durch Zusammenarbeit nach vorne bringen. Er hat zugehört und zugelassen. Er war ein Reformer - ein Reformföderalist, er setzte eine Gemeindereform durch - von 1.004 auf 561 Gemeinden. Josef Krainer war ein Brückenbauer und ihm war klar, dass nur ein freies, friedliches, wirtschaftlich prosperierendes Europa den Menschen eine gute Zukunft ermöglicht". Abschließend fügte Schützenhöfer hinzu: „Josef Krainer war ein überzeugter Steirer, er hat für Österreich gedacht und hat Europa im Kopf gehabt."
Landeshauptmann Franz Voves hob in seinen Grußworten die Verdienste von Josef Krainer hervor: „In den 24 Jahren seiner Regentschaft wurden unglaublich wichtige Weichenstellungen für unser Land vorgenommen. Josef Krainer war Visionär und Realist zugleich, er wusste, was das Land braucht und hatte eine klare Vorstellung davon, wohin es sich entwickeln sollte". LH Voves betonte im weiteren das fortschrittliche Denken Krainers: „Für ihn waren Umweltschutz und Abwässerverbände schon ein Thema, als es noch weit und breit keine Grünen gab".
In seinem Festvortrag beschrieb Univ. Prof. Wolfgang Mantl die historische Persönlichkeit Josef Krainers, er betonte die Urwüchsigkeit und Festigkeit Krainers, der aus bäuerlichen Verhältnissen stammte, seine phrasenfreie Sprache, sein schmuckloses Gewand, aber sein entschlossenes Handeln. „Josef Krainer war ein politisches Naturtalent, als Landesvater war er ein großer Kommunikator". Mantl wies darauf hin, dass Krainer immer wieder drei politische Schwerpunkte betonte: „Handschlagsqualität, Schuldenfreiheit und Zusammenhalt". Zudem erklärte Mantl, dass Krainer ein bildungshungriger Mensch war und betonte im Besonderen die Reformfreudigkeit Krainers und bezeichnete diese als Größe, denn durch Reformen werden Handlungsspielräume für künftige Politikergenerationen ermöglicht.
Landeshauptmann-Vize Hermann Schützenhöfer konnte unter den etwa 400 Gästen zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Neben der Familie Krainer, an der Spitze LH a.D. Josef Krainer jun., nahmen LH a.D. Waltraud Klasnic, LH-Stv. a.D. Peter Schachner-Blazizek, Zweiter LT-Präs. Franz Majcen, Generalvikar Heinrich Schnuderl und zahlreiche andere Persönlichkeiten teil.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden auch die „Josef Krainer-Zukunftspreise" vergeben. Gerald Schöpfer, Obmann des Josef Krainer-Gedenkwerkes, überreichte die Preise an die junge Filmemacherin Marie Kreutzer, Richard Nikolaus Kühnel, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Wien und an Martin Wäg und Thomas Böck, Vorstände von Kastner & Öhler.
Terminhinweise:
Morgen Samstag (26.11.2011): „Menschen und Mächte Spezial: Josef Krainer - Die Steirische Legende"; ORF 2, 12.05 Uhr.
Sonntag (27.11.2011): Josef Krainer Gedenkgottesdienst zelebriert von Diözesanbischof Egon Kapellari; Grazer Dom, 17 Uhr.
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