Graz (16. Juli 2013).- Begegnungen mit einer Schlange können für Verunsicherung sorgen – vor allem, wenn man nicht sicher ist, wie gefährlich das Tier ist. Eine neue Kooperation zwischen Landeswarnzentrale und Berg- und Naturwacht soll künftig für eine rasche Entschärfung solcher Situationen sorgen. In Zusammenarbeit mit der Landesveterinär-Direktion wurde nämlich unter der Notrufnummer 130 ein Rufbereitschaftsdienst für Schlangennotfälle in der Landeswarnzentrale eingerichtet. Parallel dazu haben 63 Berg- und Naturwächter ein Seminar zum richtigen Umgang mit Schlangen absolviert. Im Notfall treten diese auf den Plan, fangen die Schlange ein und stellen fest, um welche Art es sich handelt. Dann wird über die weitere Vorgehensweise entschieden: Heimische Arten werden in die Natur zurückgebracht, bei allen anderen wird ein Schlangenexperte hinzugezogen.
Bei dem Seminar wurden den interessierten Berg- und Naturwächtern die für den Einsatz notwendigen Kenntnisse über unsere sechs heimischen unter Artenschutz stehenden Schlangen vermittelt. Weiters standen das richtige Verhalten bei „Schlangenbegegnungen" sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Schlangenbiss auf dem Stundenplan. Die neuen Schlangenexperten leisten diesen steiermarkweiten Bürgerservice übrigens ehrenamtlich.
Zehn Einsätze haben die Berg- und Naturwächter in diesem Frühjahr bereits absolviert. „Die meisten der aufgefundenen Schlangen gehören zu den geschützten heimischen Arten, die, falls erforderlich, in einen geeigneten Lebensraum umgesiedelt werden", so Heinz Pretterhofer, Landesleiter der steirischen Berg- und Naturwacht. Die geschützten Tiere sind vor allem durch die Einengung ihrer Lebensräume, aber auch durch direkte Verfolgung bedroht. Dabei besteht ein strenger Artenschutz: Die Reptilien dürfen keinesfalls verletzt werden. „Wenn man eine Schlange im Haus oder in Hausnähe entdeckt, sollte man Ruhe bewahren, sofort die Landeswarnzentrale alarmieren und das Tier möglichst in Ruhe lassen", so Pretterhofer.
Auch Tierschutzlandesrat Gerhard Kurzmann befürwortet die Initiative: „Es ist wichtig, dass es nach außen hin eine einheitliche Anlaufstelle bei Schlangenalarm für die Bevölkerung gibt. Als Tierschutzlandesrat ist es mir auch ein großes Anliegen, dass für den Fall des Auffindens eines gefährlichen Reptils das Land Steiermark in naher Zukunft eine Reptilienauffangstation vorhanden ist. Daran arbeiten wir gegenwärtig mit Nachdruck. Für ihre Arbeit wünsche ich den neu ausgebildeten Schlangenprofis alles Gute!"
Für Rückfragen steht Ihnen Heinz Pretterhofer unter Tel.: 0664/27 44 992 zur Verfügung.
Informationen gibt es auf der Homepage der Landeswarnzentrale oder unter www.bergundnaturwacht.at.
Graz, am 16. Juli 2013
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