Graz (15. Oktober 2025).- In der Steiermark sind in den letzten 20 Jahren (2005-2024) 1.623 Personen bei 1.517 Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Auf Landesstraßen (B und L) im Freiland sind 882 Personen tödlich verunglückt, auf Eisenbahnkreuzungen 61 Personen. Von Mitarbeitern des Straßenerhaltungsdienstes wurden deshalb – im Gedenken und zur Bewusstseinsbildung – steiermarkweit 938 weiße Kreuze aufgestellt. Nur an fünf betroffenen Stellen war – etwa aufgrund baulicher Veränderungen – keine Aufstellung möglich.
„Die weißen Kreuze an Freilandstraßen und Eisenbahnkreuzungen markieren jene Unfallorte, wo Verkehrsteilnehmer ihr Leben verloren haben. Indem wir die Unfallstellen der letzten 20 Jahre sichtbar machen, wollen wir das Bewusstsein stärken, dass Unachtsamkeit, Ablenkung oder nichtangepasste Geschwindigkeit tragisch enden können. Betrachtet man die Stellen der weißen Kreuze, so erkennt man oft auch, dass es nicht immer gefährliche Straßenstellen sind, wo Menschen sterben”, sagt Verkehrslandesrätin Claudia Holzer.
Eine Analyse des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, bezogen auf Freilandstraßen, zeigt, dass Unachtsamkeit und Ablenkung (30 Prozent) sowie nichtangepasste Geschwindigkeit (28 Prozent) die häufigsten Ursachen für tödliche Verkehrsunfälle waren. Auch Vorrangverletzungen (11 Prozent), riskante Überholmanöver (9 Prozent) sowie Alkoholisierung (7 Prozent) trugen maßgeblich bei.
Besonders betroffen waren Pkw-Lenker samt Insassen (51 Prozent) und Motorradfahrer (27 Prozent), gefolgt von Fußgängern (9 Prozent) und Radfahrern (5 Prozent).
Die am meisten betroffene Altersgruppe unter den Getöteten auf Freilandstraßen sind die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 22 Jahren. Auffällig bleibt zudem, dass knapp 80 Prozent der Getöteten Männer sind.
Tödliche Unfälle ereignen sich zu 64 Prozent am Tag (Tageslicht) und zu 76 Prozent auf trockener Fahrbahn.
Maria Knauer-Lukas, Verkehrssicherheitsexpertin in der Abteilung 16 (Verkehr und Landeshochbau): „Heuer wird die Aktion ,Weiße Kreuze‘ erstmals durch eine begleitende Social-Media-Kampagne auf Facebook, Instagram und YouTube verstärkt. Ziel ist es, die stille, aber eindringliche Botschaft der weißen Kreuze am Straßenrand für die steirische Bevölkerung digital erlebbar zu machen. Mit einfühlsamen Kurzvideos, in denen leise Bilder auf starke Worte treffen, will die Kampagne zur Achtsamkeit im Straßenverkehr aufrufen - und zugleich an jene Leben erinnern, die unerwartet und viel zu früh geendet haben. Die Kreuze stehen dabei nicht für Schuld, sondern für die Zerbrechlichkeit des Lebens.”
Link zu Social-Media-Video 1: https://www.youtube.com/watch?v=8Rf8UOicVyU
Link zu Social-Media-Video 2: https://www.youtube.com/watch?v=xKDK93x78l8
Graz, 15. Oktober 2025 |