Graz (25. November 2025).- In der Steiermark hat sich laut den „Steirischen Statistiken” die Armutsgefährdung innerhalb der Jahre 2004 bis 2024 nicht signifikant verändert. Die Quote liegt aktuell bei 12,4 Prozent, wonach 154.000 Steirerinnen und Steirer armutsgefährdet sind. Herkunft, Bildung und Art der Beschäftigung sind für die Armutsgefährdung entscheidende Faktoren.
Laut dem neunten umfangreichen Armutsbericht der Landesstatistik Steiermark zu Armutsgefährdung, Einkommen und Lebensbedingungen der Steirerinnen und Steirer lag das mittlere verfügbare Netto-Jahreseinkommen der steirischen Haushalte bei rund 47.000 Euro. Das schwächste Einkommensviertel verfügt dabei über maximal 27.989 Euro jährlich, während dem stärksten Einkommensviertel zumindest 73.468 Euro zur Verfügung stehen. Das mittlere Jahresäquivalenzeinkommen der Steirerinnen und Steirer, das einem Netto-Pro-Kopf-Einkommen entspricht, beträgt 32.900 Euro (2.744 Euro monatlich).
Martin Mayer, Abteilung 17 – Referat Statistik und Geoinformation: „Damit sind die Ergebnisse der Steiermark sehr ähnlich jenen von Österreich insgesamt, wobei hier betont werden muss, dass die Datenquelle die EU-SILC Befragung von Statistik Austria ist und es hier bei der Hochrechnung der Ergebnisse zu Schwankungsbreiten kommt und sich diese bei den Ergebnissen der Steiermark und von Österreich überschneiden, womit nicht von signifikanten Unterschieden ausgegangen werden kann. Im europaweiten Vergleich erkennt man, dass die Ergebnisse der Steiermark bzw. von Österreich meist deutlich besser als im EU-Schnitt sind und sich fast durchwegs im oberen besseren Drittel der EU befinden.”
Armutsgefährdung nicht signifikant verändert Laut den „Steirischen Statistiken” hat sich die Armutsgefährdungsquote von 2004 bis 2024 nicht signifikant verändert und liegt aktuell bei 12,4 Prozent (2004: 12,5%). Demnach sind 154.000 Steirerinnen und Steirer armutsgefährdet. Die Quote ist damit um 1,9 Prozentpunkte niedriger als jene von Österreich (14,3%). Dabei ist anzumerken, dass das österreichische Sozialsystem viele Betroffene auffängt. Neun Prozent der steirischen Bevölkerung beziehen ihr Haupteinkommen aus Sozialleistungen (Familien-, Arbeitslosen-, Gesundheits- und Bildungsleistungen sowie Wohnbeihilfen und Sozialhilfe) und für weitere 22 Prozent stellen Pensionen die Haupteinkommensquelle dar. Ohne Sozialsystem läge die Armutsgefährdung in der Steiermark bei 42 Prozent.
Armutsgefährdung von Nicht-Österreichern ist mehr als dreimal so hoch wie von Österreichern Besonders stark ausgeprägt ist die Armutsgefährdung bei Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität (58%), bei Haushalten mit Sozialleistungen als Haupteinkommensquelle (55%), bei Arbeitslosen (42%), allein lebenden Pensionisten (37%), bei Angehörigen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (29%), bei allein Lebenden in Haushalten ohne Pension (28%), in Haushalten mit weiblicher Hauptverdienerin (22%) und bei Personen mit Pflichtschulabschluss (21%). Ebenfalls erhoben wurde, welche Rolle der Faktor Bildung hinsichtlich Einkommen, Armutsgefährdung und Konsum hat. Dabei zeigt sich, dass das mittlere Jahresäquivalenzeinkommen bei Personen mit Pflichtschulabschluss mit 28.733 Euro geringer ausfällt. Bei Personen mit Matura oder Universitätsabschluss beläuft sich das mittlere Jahresäquivalenzeinkommen auf 38.673 Euro und bei Personen mit Lehre oder mittlerer Schule auf 32.834 Euro. Die Betrachtung der soziodemographischen Merkmale zeigt, dass die Armutsgefährdung von Nicht-Österreichern mit einer Quote von 29 Prozent mehr als dreimal so hoch wie von Österreichern (9%) ist. Die Daten zeigen auch, dass Frauen stärker armutsgefährdet sind als Männer.
„working poor": 6% der Erwerbstätigen armutsgefährdet Obwohl Erwerbstätigkeit das Armutsrisiko verringert, gibt es dennoch einige Erwerbstätige, die in Haushalten ohne genügend Einkommen leben. In der Steiermark sind sechs Prozent der Erwerbstätigen (33.000) armutsgefährdet. Dieses Phänomen wird mit dem aus Amerika stammenden Begriff „working poor" bezeichnet. Zwei Determinanten hierfür sind die Art der Beschäftigung und die berufliche Stellung. Die Armutsgefährdungsquote von Teilzeit-Erwerbstätigen liegt bei sieben Prozent (5% bei Vollzeit-Erwerbstätigen) und die Armutsgefährdungsquote von Haushalten mit mittlerer Erwerbsintensität beträgt 10 Prozent (5% bei Haushalten mit hoher Erwerbsintensität). So sind 10 Prozent der Personen mit Hilfstätigkeiten, 10% der Personen mit mittlerer Tätigkeit, 2% der Personen mit höherer Tätigkeit und 1% der Personen mit hoch-qualifizierter/führender Tätigkeit sowie 10% der Selbständigen (darunter viele Landwirte) armutsgefährdet.
Der vollständige Bericht der Landesstatistik ist hier zu finden.
Rückfragehinweis: Martin Mayer | Referat Statistik und Geoinformation | Tel: +43 676 8666 2904 | E-Mail: martin.mayer@stmk.gv.at
Graz, am 25. November 2025
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