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Ukrainehilfe: Ehrenamtliche leisten tausende Stunden für die Ukrainehilfe

6.749 Menschen aus der Ukraine in der Steiermark bisher erfasst.

Ehrenamtliche beim Pressegespräch zur Ukrainehilfe: Andreas Krenn (Rotes Kreuz), Konstanze Walter ("Steiermark hilft") und Barbara Renger (Caritas) (im Uhrzeigersinn).
Ehrenamtliche beim Pressegespräch zur Ukrainehilfe: Andreas Krenn (Rotes Kreuz), Konstanze Walter ("Steiermark hilft") und Barbara Renger (Caritas) (im Uhrzeigersinn).
© Screenshot: Land Steiermark; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei

Graz (27. April 2022).- Seit knapp sechs Wochen ist die Steiermark das Ziel von Menschen, die vom Krieg in ihrer Heimat Ukraine vertrieben werden und flüchten müssen. Derzeit wurden 6.749 Vertriebene aus der Ukraine von der Polizei in der Steiermark erfasst. Sie alle haben in privaten oder organisierten Quartieren Aufnahme gefunden. Diese humanitäre Leistung wäre nicht möglich, wenn nicht unzählige Ehrenamtliche in verschiedensten Organisationen schon bisher tausende Arbeitsstunden geleistet hätten. Das wurde am Mittwoch (27.04.2022) beim Medientermin zur Ukrainehilfe deutlich, bei dem stellvertretend drei Ehrenamtliche ihre Beweggründe und Erfahrungen geschildert haben: Konstanze Walter von „Steiermark hilft“, Barbara Renger, die ehrenamtlich im Rahmen der Caritas tätig ist, und Andreas Krenn vom Roten Kreuz Steiermark.

Konstanze Walter: „Wir sind eine zivilgesellschaftliche Initiative, die sich Anfang März gegründet hat und zu 100 Prozent ehrenamtlich tätig ist. Das ist zunächst auf Facebook geschehen. Unser Ziel ist es, Schutzsuchende aus der Ukraine so gut wie möglich zu betreuen. Das beginnt beim Transport von der Grenze über die Unterbringung bis zur Begleitung im Alltag. Derzeit betreuen wir mehr als 300 Schutzsuchende im Alltag, wir haben beispielsweise privat Wohnungen organisiert und ausgestattet. Über Spenden finanzieren wir Deutschkurse für die Geflüchteten und es gibt auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, insbesondere für Kinder. Wir unterstützen mittels regelmäßiger Zoom-Meetings die Informationsweitergabe sowohl für die Geflüchteten als auch für die Gastgeberinnen und Gastgeber und Unterkunftsgebende. Mit den Kinderfreunden arbeiten wir auch an einem Ferienprogramm für Kinder aus der Ukraine. Speziell bei den Teenagern ist bemerkbar, dass der Sport eine ganz wichtige Funktion beim Ankommen und der Integration hat.“ Weitere Infos zum Angebot von „Steiermark hilft“ sind im Internet unter  www.steiermark-hilft.at und in  dieser Kurzpräsentation zu finden.

Barbara Renger: „Ich war von den Bildern aus der Ukraine entsetzt und habe mich gefragt, was ich tun kann. Das hat mich bewogen, mich zu erkundigen, wo ich helfen kann. So bin ich bei der Caritas und im Ankunftszentrum gelandet und seit der Eröffnung am 16. März mit dabei. Wir sind dort wie in anderen Hilfsgruppen eine bunte Mischung von Ehrenamtlichen. Das sind junge Menschen, die mit der Schule fertig sind, bis hin zu Menschen in Pension, die sich einbringen und mithelfen. Vertreten sind alle Altersgruppen. Ich kann anderen helfen, und das tut mir gut, weil es ich etwas tun kann. Es tut auch gut, wenn man die Freude sieht und die Dankbarkeit, die von den Vertriebenen aus der Ukraine zurückkommt, wenn man sich um sie kümmert und sie unterstützt.“

Andreas Krenn: „Ich bin ehrenamtlicher Mitarbeiter und Offizier des Roten Kreuzes. Ich habe bisher 20 ehrenamtliche Dienste als Schichtleiter im Ankunftszentrum gemacht. Dort bin ich dann für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig, aber auch für die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem  Team Österreich. Wir sind die ersten Ansprechpartner für viele Menschen. Es tut auch gut zu sehen, dass alle Ausbildungen, die man gemacht hat, sinnvoll sind. Die große Welle der Hilfsbereitschaft, die auch weiterhin anhält, ist immer wieder eine Freude. Vor allem die Jugendlichen tun sich schwer, weil sie merken, wie sehr sie aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen sind.“

Die Schilderungen der drei Ehrenamtlichen können im  Video des Online-Medientermins nachgesehen werden. Weitere Freiwillige sind bei allen Organisationen und Initiativen willkommen, vor allem, weil es derzeit nicht abschätzbar ist, wie sich die Situation weiterentwickelt.

Neuerungen beim Gutscheinausgabe-System der Caritas
Die Gutscheine für Carla und Spar werden über Spendengelder der Caritas Steiermark finanziert und sind als Nothilfe und Überbrückung für Personen vorgesehen, die noch nicht in die Grundversorgung des Landes Steiermark aufgenommen worden sind. Seit Montag erfolgt die persönliche Ausgabe nur mehr bei der Erfassung im Ankunftszentrum in Graz. Darüber hinaus können die Gutscheine via E-Mail unter soforthilfe@caritas-steiermark.at angefordert werden. Im E-Mail müssen lediglich die Anzahl der Personen und deren Namen angeführt werden sowie die Fotos der Reisepässe der Betroffenen angehängt werden. Die Gutscheine werden dann digital ausgestellt.

Wert der Gutscheine:

  • Carla Basic: einmalig drei Gutscheine mit einem Wert von je 10 Euro
  • SPAR: einmal pro Woche ein Gutschein mit einem Wert von 20 Euro

Geldwechsel mit Berechtigungsschein
Durch eine Initiative der Caritas Steiermark gibt es bei der Steiermärkischen Sparkasse und der Raiffeisen-Landesbank Steiermark die Möglichkeit, die ukrainische Landeswährung Hrywnja in Euro umzutauschen. Der Geldwechsel ist möglich, wenn man einen Berechtigungsschein in der Filiale vorlegt. Dieser Berechtigungsschein wird auch bei der Erfassung im Ankunftszentrum in Graz ausgegeben und erhält jede Person über 16 Jahren einmalig, wenn sie fremdenpolizeilich registriert ist, unabhängig, ob sie schon in Grundversorgung ist oder nicht.

Mehr als 7.200 freie Quartiersplätze
Von einem stabilen und ruhigen Ablauf im Ankunftszentrum berichtete Christopher Pieberl als Vertreter des Krisenstabes in der Sozialabteilung. Insgesamt 6.661 Personen wurden demnach in der Steiermark aufgenommen, davon der Großteil (5.620) im Ankunftszentrum in der Halle D. In der Grundversorgung des Landes befinden sich 5.959 Personen aus der Ukraine. 70 Prozent sind Frauen, 27 Prozent Kinder unter 14 Jahren. Insgesamt wurden bisher mehr als 7.200 freie Quartiersplätze im Flüchtlingsreferat des Landes gemeldet. „Somit sind wir auch auf einen größeren Bedarf gut vorbereitet“, betonte Pieberl abschließend.

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Allgemeine Informationen

Service für Medien: Pressefotos vom Betrieb des Ankunftszentrums sind in der  Fotogalerie zu finden.

Ukrainehilfe:

  • Ein Informationsblatt für Vertriebene aus der Ukraine bietet das BFA auf  Deutsch und  Ukrainisch an. Weitere Infos des BFA zum Download findet man  hier.
  • Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten in der Steiermark sind unter  www.ukrainehilfe.steiermark.at zu finden.
  • Meldungen über freie Quartiere in der Steiermark können per E-Mail an grundversorgung@stmk.gv.at gerichtet werden.
  • Das Land Steiermark sucht Gasteltern für minderjährige Flüchtlinge. Meldungen bitte per E-Mail an kinderundjugendhilfe@stmk.gv.at.
  • Die Hotline des Landes Steiermark zur Ukrainehilfe unter der Telefonnummer +43 800 201010 steht an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.
  • Notfallnummer (Deutsch und Ukrainisch) des österreichischen Innenministeriums: +43 1 2676 870 9460 (erreichbar von 8 bis 20 Uhr)

Graz, am 27. April 2022

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