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Steirische Wahrzeichen 2022: Neues Leben in alten Mauern

Die Steiermark verfügt über ein reiches baukulturelles Erbe, das es zu erhalten gilt. Wohnbaulandesrat Hans Seitinger zeichnete vorbildlich revitalisierte Objekte aus allen steirischen Regionen als „Steirische Wahrzeichen 2022“ aus.

Eines der ausgezeichneten „Steirischen Wahrzeichen": Ausseer Bauernhaus vlg. „Kriag“ in Bad Aussee.
Eines der ausgezeichneten „Steirischen Wahrzeichen": Ausseer Bauernhaus vlg. „Kriag“ in Bad Aussee.
© Lebensressort/Paller; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Gruppenbild mit allen Personen, deren Einreichungen als „Steirische Wahrzeichen 2022" ausgezeichnet wurden.
Gruppenbild mit allen Personen, deren Einreichungen als „Steirische Wahrzeichen 2022" ausgezeichnet wurden.
© Lebensressort/Paller; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Landesrat Hans Seitinger: „Ein wichtiger Aspekt ist es, bei den Steirischen Wahrzeichen die ,Seele der Gebäude' zu erhalten."
Landesrat Hans Seitinger: „Ein wichtiger Aspekt ist es, bei den Steirischen Wahrzeichen die ,Seele der Gebäude' zu erhalten."
© Lebensressort/Paller; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei
Eines der ausgezeichneten „Steirischen Wahrzeichen": Ehemaliges Forstamtsgebäude „Fichtenhof“ in St. Lorenzen bei Knittelfeld.
Eines der ausgezeichneten „Steirischen Wahrzeichen": Ehemaliges Forstamtsgebäude „Fichtenhof“ in St. Lorenzen bei Knittelfeld.
© Lebensressort/Paller; Verwendung bei Quellenangabe honorarfrei

Graz (30. Juni 2022).- Engagierte Steirerinnen und Steirer sowie Organisationen beleben mit viel Einsatz und der Unterstützung des Wohnbauressorts historische Gebäude und tragen so zu ihrem Erhalt bei. Am Mittwochabend (29.06.2022), zeichnete Wohnbaulandesrat Hans Seitinger nun mustergültige Revitalisierungsprojekte mit dem Preis „Steirische Wahrzeichen“ aus. Der Festakt fand im Bernhardinsaal des Franziskaner-Klosters in Graz – selbst ein Vorzeigeprojekt für die Revitalisierung historischer Bausubstanz – statt.  

Beleben statt versiegeln
„Der Erhalt der historischen Bausubstanz bewahrt nicht nur die baukulturellen Schätze der Steiermark, sondern sorgt in vielen Fällen auch dafür, dass neuer Wohnraum in historischen Mauern entsteht“, betont Wohnbaulandesrat Hans Seitinger. Revitalisierungen erhalten somit nicht nur das Vergangene, schützen auch die Zukunft, weil der Boden- und Ressourcenverbrauch reduziert werden kann. Ein wichtiger Aspekt sei auch die „Seele der Gebäude“ zu erhalten, so Seitinger, denn sie stelle eine Verbindung zwischen der prägenden Geschichte und der Gegenwart unserer Heimat dar. Großer Dank und Respekt gebühre all jenen, die oft hohe Kosten für Revitalisierungsprojekte in Kauf nehmen und damit zum Erhalt des materiellen und immateriellen Kulturguts beitragen.

Insgesamt zwölf Objekte aus allen Teilen der Steiermark wurden ausgezeichnet. Landesrat Seitinger übergab die Urkunden gemeinsam mit Michael Sebanz, Leiter der Fachabteilung Energie und Wohnbau, und Julia Karimi-Auer, Leiterin des Referates Sanierung und Ökoförderung in der Abteilung 15.

Fotos von allen Objekten und der Urkundenüberreichung an die Einreichenden stehen in unserer  Bildergalerie zur Verfügung. 

Ausgezeichnete Objekte „Steirische Wahrzeichen 2022“:

  • Bürgerhaus und ehemalige Wagnerei „Brunnerhaus“ in Mariazell (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag): Das Brunnerhaus ist das einzige Bürgerhaus in Mariazell und steht in unmittelbarem Ambiente der Basilika. Das Gebäude stammt im Kern aus dem Jahr 1674, die Fassade wurde 1913 in der Formensprache des Jugendstils erneuert.

  • Wegererhaus Pöllau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld): Das Haus wurde im Jahre 1607 erstmals urkundlich erwähnt, allerdings können die Grundmauern bis ins 14. Jahrhundert zurückgedeutet werden. Im Gebäude waren einst Tuchmacherei und später eine Seifensiederei untergebracht.

  • Ehemaliges Benefiziatenhaus Bad Radkersburg (Bezirk Südoststeiermark): Das Bürgerhaus entstand im mittelalterlichen 15. Jahrhundert und diente zur Unterbringung von Priestern. Erst später, als das Benefiziatenhaus seinen ursprünglichen Zweck verlor, wurde es in zwei Bürgerhäuser geteilt.

  • Ehemaliger Pfarrhof Greith in Neumarkt in der Steiermark (Bezirk Murau): „Greith“ bedeutet „gerodetes Land“ – Namensbezeichnungen wie diese sind in Europa in Zeiten mittelalterlicher Landnahme entstanden. Die Bauforschung ergab, dass der südliche Erdgeschossbereich des Pfarrhofes bereits im 16. Jahrhundert errichtet wurde. 2013 wurde der leerstehende Pfarrhof von der Diözese veräußert.

  • Erzherzog-Johann-Haus vlg. „Rosenberger“ in St. Martin im Sulmtal (Bezirk Deutschlandsberg): Das Anwesen besteht aus dem Erzherzog-Johann-Haus, einem Rinderstall und einem historischen Nebengebäude. Das bäuerliche Wohnhaus vlg. „Rosenberger“ wurde 1856 im späten Erzherzog-Johann-Stil erbaut.

  • Ausseer Bauernhaus vlg. „Kriag“ Bad Aussee (Bezirk Liezen): Die Ausseer Bauernhauskultur ist geprägt durch einfach-funktionelle Bauten mit gering ausladenden Dächern, kleinen Fensteröffnungen und schnörkelloser Gestaltung. Das ehemalige Bauernhaus entstand 1803 und liegt im Ortsteil Obertressen.

  • Die Bachmühlen am Mühlentalweg in St. Kathrein am Offenegg (Bezirk Weiz): Die Mühlen im Lambachtal stehen, wie seinerzeit im Landschaftsbild üblich, in größerer Anzahl hintereinander entlang eines Bachlaufs und sind damit mittlerweile einzigartig. Bei Führungen werden anhand der beiden Schaumühlen, der „Lambachmühle“ und der „Grabnflorlmühle“, die Geschichte und Technik der Bachmühlen vermittelt.

  • Ehemaliges Forstamtsgebäude „Fichtenhof“ in St. Lorenzen bei Knittelfeld (Bezirk Murtal): Der spätbarocke Fichtenhof war nach 1760 an der verkehrstechnisch günstig gelegenen Stelle als ein Forstamt der Vordernberger Radmeisterkommunität verwendet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die örtliche Gendarmerie in dem schlossartig anmutenden Gebäude ansässig, bis das Objekt schließlich in Privatbesitz gelangte.

  • Ströhberne Bruck'n in Edelschrott (Bezirk Voitsberg): Ursprünglich diente die denkmalgeschützte Brücke der Überquerung der Teigitsch und der Verbindung zwischen Edelschrott, Modriach und St. Martin am Wöllmißberg. Die Brückenkonstruktion besteht aus einem doppelten Hängewerk mit zwei Hängestützen in den Drittelpunkten und ist 11,5 Meter lang.

  • Gasthaus Wildmoser in Graz: Das Objekt ist ein freistehender, eingeschoßiger Bau und ein typisches Grazer Vorstadthaus aus dem 18. Jahrhundert. Entsprechend seiner Sonderstellung auf dem neuen Platz wurde das Gebäude einer halböffentlichen Nutzung als Gasthaus zugeführt.

  • Filialkirche zum Heiligen Leonhard in Seewiesen in Turnau (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag): Anno 1335 wurde die erzbischöfliche Bewilligung zur Errichtung der Kirche als letzte Wallfahrtsstation vor Mariazell erteilt. Aus der Errichtungszeit der Kirche stammen die Heiligenfiguren Leonhard und Barbara, die wichtigste Schutzpatronin der Bergleute.

  • Wallfahrtskirche St. Ulrich zu Ulrichsbrunn in Graz: Die barocke Kirche mit Dachreiter liegt versteckt im Wald am Nordwesthang des Reinerkogels. Sie ist dem Heiligen Ulrich geweiht, der durch ein von ihm vollbrachtes Fischwunder zum Wasserheiligen erkoren wurde. In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich die Quellgrotte „Maria Quell“.

Graz, am 30. Juni 2022

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