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Corona-Pandemie und Teuerung setzen steirische Seniorinnen und Senioren unter Druck

Land Steiermark präsentiert Update zum Seniorenbarometer und kündigt Maßnahmenpaket im Kampf gegen Einsamkeit an

Soziallandesrätin Doris Kampus (r.) und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: Das Seniorenbarometer 2022 ist die Grundlage für ein Maßnahmenpaket für die ältere Generation in der Steiermark.
Soziallandesrätin Doris Kampus (r.) und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: Das Seniorenbarometer 2022 ist die Grundlage für ein Maßnahmenpaket für die ältere Generation in der Steiermark.
© Land Steiermark/ Binder

Graz (22. Dezember 2022).- Die Welt ist in den vergangenen drei Jahren ziemlich aus den Fugen geraten – das spiegelt sich auch im Update des Seniorenbarometers 2022 wider, das die GMK Research & Consulting im Auftrag des Sozialressorts des Landes Steiermark erhoben hat. „Nach der Corona-Pandemie ist es vor allem die Teuerung, die den Alltag für die ältere Generation in der Steiermark nachhaltig und negativ beeinflusst”, unterstreicht Soziallandesrätin Doris Kampus. Kampus verweist in diesem Zusammenhang darauf, wie massiv die konkreten Veränderungen in das Alltagsleben einzelner Menschen wirken und kündigt ein neues Maßnahmenpaket – unter anderem mit Schwerpunkten gegen Einsamkeit und zur Stärkung der digitalen Kompetenzen älterer Steirerinnen und Steirer mit maßgeschneiderten IT-Projekten – an.

„Besonders von der Pandemie betroffen waren und sind unsere Seniorinnen und Senioren, die im Umgang mit den Maßnahmen besondere Vorsicht walten lassen müssen und somit sehr viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Damit einhergehend entsteht ein Mangel an Bewegung und somit verstärkt gesundheitliche Probleme”, so Landesrätin Juliane Bogner-Strauß und sagt weiter: „Ziel muss es sein, Seniorinnen und Senioren in ihrem Alltag zu bekräftigen und zu unterstützen!”

Herausragende Ergebnisse des Updates 2022 im Seniorenbarometer:

  • 68 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sich ihre Lebenssituation „sehr vie” oder „ziemlich viel” verändert habe. Gegenüber der ersten Befragung 2020 spüren statt 23 nunmehr 35 Prozent der Befragten sogar eine „sehr starke” Veränderung.
  • Am stärksten hat die Corona-Pandemie das Leben beeinflusst: So hat sich die Zahl jener Seniorinnen und Senioren vervierfacht, die die Digitalisierung des Alltags als meist negative Veränderung erleben. Gleich elf Mal öfter wurden „Teuerung” und „Inflation” als jene Faktoren genannt, die das Leben beeinflusst haben und beeinflussen.
  • Das hat auch die Aussichten für die Zukunft deutlich eingetrübt. Die persönlichen Zukunftserwartungen für die nächsten Jahre haben sich laut den Ergebnissen der Untersuchung massiv verschlechtert. So glaubt nur mehr die Hälfte der Befragten, dass ihre Lebenssituation gleich bleiben wird, fast ebenso viele erwarten eine negative Entwicklung.
  • Einschränkungen durch die harten Lockdowns und die Folgen der Teuerung haben auch das aktive Sozialleben der älteren Generation stark in Mitleidenschaft gezogen: Von 33 auf 50 Prozent ist die Zahl jener gestiegen, die sich „manchmal” oder „oft” einsam fühlen. Gelitten hat demnach auch der Kontakt mit Angehörigen und Freunden: Im Sommer 2022 gab die Hälfte der Befragten an, dass sie weniger Kontakt hatten als vor der Pandemie.

 Für Soziallandesrätin Doris Kampus ergibt sich aus den Resultaten des aktualisierten Senioren-Barometers, dass umgehend Maßnahmen zu setzen sind – insbesondere gegen Einsamkeit, aber auch Hilfe zum Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln. „Dazu werden wir gemeinsam mit dem Seniorenbeirat ein Maßnahmenpaket mit Expertinnen und Experten beraten und rasch vorstellen.”

Besonders aufmerksam werde man auch die soziale Lage der älteren Generation beobachten, so die Soziallandesrätin. Kampus verweist auf die Wirksamkeit bestehender Unterstützungen mit ihrem Fokus auf Hilfe für ältere Menschen in der Steiermark: So sind 64 Prozent der Bezieherinnen und Bezieher des Heizkostenzuschusses über 65 Jahre alt, 34 Prozent sind es bei der Wohnunterstützung und mehr als 15 Prozent bei der Sozialunterstützung.

Aktuell sind 263.447 Menschen in der Steiermark älter als 65 Jahre. Das sind rund 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ihr Anteil wird im Jahr 2030 25 Prozent und 2040 rund 29 Prozent betragen. Vor allem die Zahl von Menschen über 85 Jahren wird stark zunehmen und sich damit die Altersstruktur der steirischen Bevölkerung weiterhin verändern.

Graz, am 22. Dezember 2022

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