Graz (15. Dezember 2023).- Im Weißen Saal der Grazer Burg überreichte Landeshauptmann Christopher Drexler gestern Nachmittag (14.12.2023) ehemaligen Bürgermeistern steirischer Gemeinden Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark sowie Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Neben den Altbürgermeistern, die auf Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung zur Würdigung ihres Engagements ausgezeichnet wurden, fanden sich auch zahlreiche Familienangehörige, Freunde und Wegbegleiter sowie Ehrengäste – darunter unter anderem Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer, Landtagspräsident a.D. Franz Majcen, Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher, der Nationalratsabgeordnete Ernst Gödl, die Landtagsabgeordneten Klaus Zenz, Hubert Lang und Matthias Pokorn sowie Bezirkshauptmann Andreas Weitlaner – beim offiziellen Festakt ein.
Landeshauptmann Christopher Drexler hob die Verdienste der Geehrten hervor: „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister agieren an der wichtigen Schnittstelle zwischen dem Staat und den Bürgerinnen und Bürgern, bewegen sich dabei im Spannungsfeld verschiedener Interessen, vermitteln bei Konflikten und dienen rund um die Uhr als erste Ansprechpersonen für Anliegen aller Art. Das komplexe Anforderungsprofil macht das Bürgermeisteramt zu einem der anspruchsvollsten Ämter, die unsere Gesellschaft zu vergeben hat. Die Ausgezeichneten haben sich umfassende und bleibende Verdienste um ihre jeweiligen Heimatgemeinden erworben, die nachhaltig und weit über die Gemeindegrenzen hinaus wirken, wofür ich mich im Namen des Landes Steiermark herzlich bedanken möchte.”
Verliehen wurden neun Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark und drei Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark.
Folgende Persönlichkeiten wurden mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark für ihre Verdienste geehrt:
- Karl Brodschneider, Bürgermeister a.D. (Gemeinde Wundschuh)
Bgm. a.D. Karl Brodschneider wurde im Jahr 1996 zum Bürgermeister von Wundschuh gewählt und hatte dieses Amt über zwei Jahrzehnte lang inne. Zu den Meilensteinen seiner Amtszeit zählen neben der Ansiedlung vieler namhafter Firmen in der Gemeinde, auch der Bau des Kulturheims sowie der ESV-Halle, der Ankauf etlicher Grundstücke im Ortszentrum sowie die Ersteigerung des ehemaligen Ziegelwerk-Areals, auf dem sich nunmehr der Bauhof, eine Vereinslagerhalle und ein großer Eislaufplatz befinden.
- Johann Handler, Bürgermeister a.D. (Gemeinde Grafendorf bei Hartberg)
Nach seiner über 25-jährigen Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Grafendorf bei Hartberg kann Bgm. a.D. Johann Handler eine höchst erfolgreiche Bilanz ziehen. Zu den zahlreichen Projekten die er realisieren konnte, zählen unter anderem der Kindergartenbau, Schulsanierungen, Wohnbau, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die Errichtung des Bauhofs und die Schaffung von Flächen für Betriebsansiedelungen. Zudem war Johann Handler Mitbegründer der Kleinregion „Naturgarten Formbacherland″.
- Eva Leitold, Bürgermeisterin a.D. (Marktgemeinde Kobenz)
Bevor Eva Leitold zur Bürgermeisterin der Marktgemeinde Kobenz gewählt wurde, engagierte sie sich schon viele Jahre lang als Gemeinderätin. Es gelang ihr eine gute Lebensqualität zu erhalten, Arbeitsplätze zu schaffen, Sport- und Freizeitmöglichkeiten zu errichten und für eine intakte Infrastruktur zu sorgen. Zahlreiche Neu- und Umbauten von öffentlichen Gebäuden, der Bau einer Mehrzweckhalle in Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Fachschule sowie die Einrichtung der neuen Gemeinde-Homepage gehen auf das Erfolgskonto von Bgm. a.D. Eva Leitold. Zu einem besonderen Markstein ihrer Tätigkeit wurde die große 1150-Jahr-Feier der Marktgemeinde Kobenz in Form eines Gemeindekulturjahres.
- Franz Rathkolb, Bürgermeister a.D. (ehem. Gemeinde Trössing)
Franz Rathkolb stand fast zwei Jahrzehnte als Bürgermeister an der Spitze der Altgemeinde Trössing und prägte diese entscheidend mit. Er kann auf zahlreiche Projekte zurückblicken, die während seiner Amtszeit als Bürgermeister erfolgreich abgewickelt werden konnten. So zeichnet er für die Ortswasserversorgung, die Fertigstellung des Gemeindehauses, den Bau eines Sportplatzes für Kinder und die Errichtung eines Jugendfreizeitraumes verantwortlich. Weiters wurden zahlreiche Wege und Gehsteige gebaut und saniert sowie die Ortsbeleuchtung erneuert.
- Anton Scherbinek, Bürgermeister a.D. (ehem. Gemeinde Unterpremstätten)
Während seiner 15-jährigen Amtszeit als Bürgermeister konnte Anton Scherbinek zahlreiche Projekte und Visionen umsetzen. Dazu gehören unter anderem die Eröffnung des neuen Konferenz- und Veranstaltungszentrums oder der Zubau für den Kindergarten. Eine eigene Bläserklasse in der Musikschule wurde realisiert sowie Fördermittel für eine neue Tracht der Marktmusik wurden sichergestellt. Auch konnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden, und es wurde, nach der Neubenennung aufgrund des Zusammenschlusses von Unterpremstätten und Zettling zur Marktgemeinde Premstätten, das Rathaus unter seiner tatkräftigen Mitplanung neu gebaut. Durch die Initiative von Anton Scherbinek wurde ein Projekt für Schülerinnen und Schüler zum Thema Nächstenliebe unter dem Namen „Und das Christkind gibt es doch", sowie die Aktion „Gesunde Bewegung" für Kinder gestartet.
- Johann Schirnhofer, Bürgermeister a.D. (Marktgemeinde Pöllau)
Zu den zahlreichen Verdiensten von Bgm. a.D. Johann Schirnhofer zählen neben der Schaffung der ersten Kinderkrippe im Pöllauer Tal, Sanierungen sowie Neu- und Zubauten im Pfarrkindergarten, dem Feuerwehrhaus und dem Großen Freskensaal auch wichtige Projekte im Bereich der Wasserversorgung wie der Neubau des Hochbehälters Rabenwald und die Erschließung neuer Quellen. Ein besonderer Meilenstein während seiner Ära war die Generalsanierung und der Umbau der beiden alten Hauptschulgebäude in ein modernes Schulzentrum für Mittelschule und Polytechnische Schule, welches seit dem heurigen Jahr auch die Öffentliche Bibliothek der Marktgemeinde beherbergt.
- Anton Weber, Bürgermeister a.D. (ehem. Gemeinde Dobl)
Anton Weber wurde im Jahr 1994 zum Bürgermeister gewählt. Bereits im ersten Jahr seiner Amtsführung konnte das Sendergebäude renoviert werden und somit der seinerzeitige Sitz von Antenne Steiermark gesichert werden. Mit der Gründung des Sozialmedizinischen Pflegedienstes konnte er 1998 einen besonderen Meilenstein setzen, ebenso wie mit der Gründung der Gemeindekooperation "LaLiDo", die, ursprünglich Lannach, Lieboch und eben Dobl umfassend, später noch um weitere Gemeinden bereichert werden konnte. Zudem gelang es ihm mit dem Neubau der Volksschule Dobl und dem Umbau des Kindergartens das Bildungsangebot der Gemeinde zu verbessern und auch in wirtschaftlicher Hinsicht konnte Bgm. a.D. Anton Weber vieles bewegen.
- Karl Ziegler, Bürgermeister a.D. (ehem. Gemeinde Fernitz)
Als Karl Ziegler 1995 zum Bürgermeister der Gemeinde Fernitz, heute Fernitz-Mellach, gewählt wurde, hatte er bereits eine erfolgreiche Karriere als Unternehmer aufgebaut. Mit der Ortserneuerung, die im Jahr 2000 mit dem Ortserneuerungspreis des Landes Steiermark ausgezeichnet wurde, gelang eine erste Großtat im Bürgermeisteramt. Weitere Bautätigkeiten führten zum Neubau des Bau- und Wirtschaftshofes, zu dem Neubau des Feuerwehrhauses Fernitz und vielen anderen baulichen Erweiterungen und Erneuerungen, die von der Musikschule bis zum Gemeindeamt, von der Volksschule bis zum Pfarrkindergarten Verbesserungen in vielen Bereichen schufen.
- Karl Zimmermann, Bürgermeister a.D. (Gemeinde Stattegg)
Mit vielen Visionen und Ideen bereicherte Karl Zimmermann ab 1990 den Gemeinderat, bis er im Jahr 2000 zum Vizebürgermeister und 2006 schließlich zum Bürgermeister gewählt wurde. Ob als jahrzehntelanges
Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Stattegg, als Obmann der örtlichen Volkspartei, als Mitglied des Stattegger Skiclubs oder als aktiver Jäger, überall zeigte er eine tiefe Verwurzelung in der Bevölkerung und Liebe zur Heimatgemeinde. Seine Leistungen als Bürgermeister umfassen die ganze Palette ortspolitischen Engagements: Von der Neugestaltung des Ortszentrums, über Müllentsorgung, Straßenbau, Schulsanierungen, Verbesserungen für Kultur und Sport bis zum Neubau des Rüsthauses der Freiwilligen Feuerwehr Stattegg.
Folgende Persönlichkeiten wurden mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark für ihre Verdienste geehrt:
- Rupert Fleischhacker, Bürgermeister a.D. (Marktgemeinde Ilz)
Rupert Fleischhacker hat sich in über 30 Jahre währendem Einsatz unzählige Verdienste um die Marktgemeinde Ilz erworben. So konnte er in seiner Amtszeit von 2006, zunächst als Vizebürgermeister, sowie ab 2014 bis zum heurigen Jahr als Bürgermeister mit der Gestaltung des Ilzer Marktplatzes, dem Um- und Zubau der Musikschule, der Errichtung des Musikerheims oder dem Bau von Gemeindewohnungen, zahlreiche Projekte zum Nutzen der Bevölkerung umsetzen. Auch die Sanierung des Kindergartens Nestelbach, die Erweiterung des Industriegebiets Neudorf und die Errichtung von Geh- und Radwegen sowie öffentlichen Parkplätzen fallen als besondere Leistungen in seine Amtszeit.
- Thomas Josef Hohler, Bürgermeister a.D. (ehem. Gemeinde Sulztal an der Weinstraße)
Fast 20 Jahre lang hat Thomas Josef Hohler als Gemeinderat, Vizebürgermeister und auch Bürgermeister der Altgemeinde Sulztal an der Weinstraße erfolgreich gewirkt und die Gemeinde prägend mitgestaltet. Als Bürgermeister hat er auch maßgeblich zur erfolgreichen Gemeindefusion mit Gamlitz beigetragen. Mit dem Ohr an den Sorgen der Gemeindemitglieder hat er es verstanden, der Gemeindestrukturreform in der nunmehrigen Marktgemeinde Gamlitz Rückhalt in der Bevölkerung zu verschaffen.
- Alois Rath, Bürgermeister a.D. (ehem. Gemeinde Sebersdorf)
Von früher Jugend an wurde Alois Rath durch die landwirtschaftliche Arbeit geprägt. 2010 gründete er mit weiteren Gesellschaftern ein Bioheizkraftwerk in Bad Waltersdorf, das große Teile dieser Gemeinde mit Strom versorgt. Ab 2005 hat sich Alois Rath als Gemeinderat und von 2010 bis 2014 als Bürgermeister der Gemeinde Sebersdorf zahlreiche Meriten erworben. Nach der Gemeindezusammenlegung mit Bad Waltersdorf bekleidete er in der Neugemeinde bis 2023 das Vizebürgermeisteramt, das er ebenfalls mit großem Erfolg ausfüllte.
Einzelfotos von der Überreichung der Ehrenzeichen des Landes Steiermark finden Sie in unserer  Fotogalerie.
Graz, am 15. Dezember 2023 |
