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Finaler Meilenstein für Hochwasserschutz der Gemeinde Neudau an der Lafnitz

Startschuss für die Umsetzung von umfassenden Hochwasserschutzmaßnahmen für die Marktgemeinde Neudau: Nach Umsetzung dieser Schutzmaßnahmen sollen ab Ende 2025 rund 500 Bewohner bis zu einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt sein.

LH-Stv. Anton Lang (4.v.l.) und LR Simone Schmiedtbauer (5.v.l.) nahmen gemeinsam mit BM Norbert Tostschnig (3.v.l.) den Spatenstich zum Bau des Hochwasserschutzes Neudau vor.
LH-Stv. Anton Lang (4.v.l.) und LR Simone Schmiedtbauer (5.v.l.) nahmen gemeinsam mit BM Norbert Tostschnig (3.v.l.) den Spatenstich zum Bau des Hochwasserschutzes Neudau vor.
© Land Steiermark/Resch; bei Quellenangabe honorarfrei

Graz (31. Jänner 2024).- Nach fast 15 Jahren abwechselndem Planen und Verhandeln ist es so weit. Auf den Hochwasserschutz Burgau und Wörth im Mittleren Lafnitztal folgt der Bau des Hochwasserschutzes Neudau, der bei Hochwässern der Lafnitz, des Limbaches und des Angerbaches für rund 500 Bewohner Schutz bieten soll. Im Voraus wurden bereits die Brücken Hackerbergstraße und Neudaubergstraße erneuert und eine Gewässeraufweitung an der Lafnitz durchgeführt.

Aus den Erkenntnissen der Abflussuntersuchung an der Lafnitz, die bereits vor 2010 durchgeführt wurde, begann der Wasserverband „Mittlere Lafnitz" mit Hochwasserschutzplanungen. Der erforderliche Grundbedarf und die Veränderungen der hydraulischen Verhältnisse, die sich durch Hochwasserschutzmaßnahmen in unmittelbarer Umgebung ergaben, mündeten in herausfordernden Verhandlungen, die nunmehr positiv abgeschlossen wurden. Niederschläge im vergangenen Jahr in der Region, aber auch in vielen anderen Bereichen Österreichs und Europas zeigten auf, dass dringlicher Handlungsbedarf besteht. Mit vereinten Kräften der Gemeinde, vieler Bürgerinnen und Bürger, des Landes Steiermark und des Bundes ist es gelungen, den Baubeginn der Hochwasserschutzanlage von Neudau zu starten. Die Hochwasserschutzanlage sichert der Gemeinde Neudau einen Hochwasserschutz vor Abflüssen bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis der Lafnitz, des Limbaches und des Angerbaches.

Investitionen von geplanten 8,6 Millionen Euro
Die Bauzeit der Hochwasserschutzanlage ist für die Jahre 2024 und 2025 geplant, das Gesamtinvestvolumen beträgt rund 8,6 Millionen Euro. Jeweils 39,5 Prozent trägt der Bund und das Land Steiermark, 21 Prozent bringt der Wasserverband „Mittlere Lafnitz" ein. Nach Fertigstellung der Maßnahmen werden rund 500 Menschen und rund 180 Objekte vor Hochwasser geschützt.

Das Projekt im Detail
Der gesamte lineare Hochwasserschutzdamm weist eine Länge von rund 2.600 Meter auf und quert drei Straßen, wobei die nördlichen zwei Straßen, die Lafnitztalstraße und die Hackerbergstraße bei Hochwasser mittels Dammbalken verschlossen werden müssen. Der bestehende Damm wird um rund 0,8 Meter erhöht, der neue Damm weist eine maximale Höhe von rund 3,6 Meter auf. Die Dammkrone hat eine Breite von bis zu 4 Meter, ist teilweise befahrbar ausgeführt, teilweise wird ein Begleitdamm errichtet. Ergänzend zu den linearen Maßnahmen werden fünf Bauwerke errichtet. An den Gewässern Angerbach und Lobenbach werden Regulierungsbauwerke hergestellt, um den Zufluss der beiden Gewässer in das Gemeindegebiet von Neudau zu drosseln.

Teil des EU-kofinanzierten LIFE IP IRIS Lafnitz Projektes
Aufgrund der Synergien mit dem Hochwasserschutzprojekt in Neudau wurden im Rahmen des LIFE IP IRIS Projektes Pilotmaßnahmen ausgewählt, welche parallel zum Hochwasserschutz in Angriff genommen werden sollen. Im Gemeindegebiet von Neudau und Wörth wurden im Rahmen des Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept Lafnitz (GE-RM) hydromorphologische Defizite festgestellt. Mittels Strukturierungen, punktueller Herstellung der Durchgängigkeit und Verbesserungsmaßnahmen im Uferbereich sollen insgesamt eine morphologische Aufwertung sowie eine Annäherung an den natürlichen Gewässertyp und des natürlichen Sohlgefälles erwirkt werden.

Statements:

Bundesminister Norbert Totschnig
„Investitionen in die Schutzinfrastruktur tragen maßgeblich dazu bei, dass Hochwasserschäden bestmöglich abgewendet werden. Der Schutz für die Marktgemeinde Neudau wird durch errichtete Dämme, Wände und weitere Bauwerke verbessert. In enger Abstimmung mit den ökologischen Verbesserungen aus dem Projekt LIFE IRIS werden in Neudau vielfältige wasserwirtschaftliche Zielsetzungen erreicht. Diese Investitionen machen den Siedlungs- und Wirtschaftraum von Neudau sicherer und erhöhen die Lebensqualität der Bevölkerung. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft hat dafür über drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt″, stellt Wasserminister Norbert Totschnig anlässlich des Spatenstiches fest.

Landeshauptmann-Stv. Anton Lang
„Der Hochwasserschutz in Neudau ist für die Gemeinde ein echter Meilenstein. Ich bin daher sehr froh, dass es trotz der enormen Herausforderungen gelungen ist dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Als Land Steiermark investieren wir hier weit mehr als drei Millionen Euro. Damit machen wir den gesamten Siedlungsraum von Neudau hochwassersicher, womit die gute Entwicklung der Gemeinde auch in Zukunft fortgesetzt werden kann. Mein Dank gilt Bürgermeister Wolfgang Dolesch und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen für dieses Großprojekt″, sagt Landeshauptmann-Stv. Anton Lang.

Landesrätin Simone Schmiedtbauer
„In der Steiermark investieren wir jährlich rund 50 Millionen Euro in den Schutz gegen Hochwässer und sichern damit jedes Jahr über 500 weitere Gebäude vor dieser Naturgefahr. Der Hochwasserschutz in Neudau ist eine wichtige und notwendige Ergänzung unserer Hochwasserschutzstrategie. Damit stärken wir die Gemeinde und die gesamte Region und investieren in die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer″, sagt Wasserlandesrätin Simone Schmiedtbauer.

Bürgermeister Wolfgang Dolesch
„Die Naturkapriolen und Wetterereignisse der letzten Jahre, insbesondere auch des letztjährigen Sommers, mit Starkregen und Überflutungen auch in der Region Neudau und Umgebung zeigen uns klar auf, dass der Hochwasserschutz von höchster Dringlichkeit für unsere Gemeinde sowie unsere Bevölkerung ist! Ich freue mich daher sehr, dass es nun nach jahrelangen Verfahren, Verhandlungen und Prozessen gelungen ist, unterstützt von Bund und Land, den Baubeginn für den Hochwasserschutz Neudau zu starten! Zusätzlich wird in Neudau als einer von 8 österreichweiten Pilotgemeinden der Hochwasserschutz mit ökologischen Begleitmaßnahmen im Rahmen eines Life Iris-Projektes versehen, womit wir auch auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle einnehmen! Diese wertvollen Investitionen in dieses im wahrsten Sinn des Wortes Jahrhundertprojekt stellen außerdem vor allem auch in der Raumordnung DIE Voraussetzung für die weitere gute Entwicklung der Marktgemeinde Neudau dar.″

Rückfragehinweis:
Büro Landesrätin Simone Schmiedtbauer
Mag. Maximilian Gutjahr
+43 (316) 877 - 4105
maximilian.gutjahr@stmk.gv.at

Graz, am 31. Jänner 2024

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