Verwaltung  Dienststellen  BH's  Kontakt
 

Volkskulturpreis des Landes Steiermark 2024 geht an das Projekt „PLATZKONZERT“ von „STUDIO PERCUSSION graz“

Das ausgezeichnete Projekt erweckt Blasmusik als Klangkörper mit unendlicher Tradition zu neuem Leben

Graz (19. März 2024).- Für Bemühungen um den Erhalt von identitätsstiftenden Traditionen mit ihren regionalen Ausprägungen vergibt das Land Steiermark – mit Augenmerk auf die Bereiche Wissenschaft, Jugend sowie (immaterielles) Kulturerbe – den mit 10.000 Euro dotierten Volkskulturpreis 2024. Auf Antrag von Landeshauptmann Christopher Drexler hat die Steiermärkische Landesregierung – dem Vorschlag der eingesetzten Jury entsprechend – den einstimmigen Beschluss gefasst, mit dem diesjährigen Volkskulturpreis das Projekt „PLATZKONZERT″ von „STUDIO PERCUSSION graz″ mit dem Projektteam Günter Meinhart, Raphael Meinhart, Christian Tschuggnall, Tscho Theissing und Stefan Schmid auszuzeichnen.  

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mit dem „PLATZKONZERT" ist es dem Projektteam rund um Günter Meinhart gelungen, traditionelle Blasmusik und damit volkskulturelle Tradition mit aktuellen musikalischen Kompositionen zu verbinden. Dadurch ist ein Projekt entstanden, das Generationen verbindet und zugleich aber auch von gesellschaftlichen Veränderungen erzählt, während es unser volkskulturelles Erbe auf innovative Weise in den Mittelpunkt rückt. Ich freue mich daher außerordentlich, mit dem diesjährigen Volkskulturpreis ein Projekt auszeichnen zu können, das einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt unserer ungemeinen Vielfalt in der steirischen Volkskultur leistet.″

Die Begründung der Jury im Wortlaut:
„Es war die Erinnerung Günter Meinharts an das Platzkonzert als ein besonderes und prägendes Ereignis in seiner Kinder- und Jugendzeit - als Moment der Begegnung in seinem Heimatort Waldbach - die den Musiker, Komponisten und Leiter des STUDIO PERCUSSION graz zu einem ganz besonderen Projekt inspirierte. Mit der Produktion ‚Platzkonzert′ hat Meinhart die Blasmusik als Klangkörper mit unendlicher Tradition zu neuem Leben erweckt. Nicht als nostalgische Aufführung, sondern in einem Community-Art-Projekt, das sowohl den Klängen und Erinnerungen von damals Platz bietet als auch zeitgenössischer Komposition und Interpretation. Mit über 40 Musiker*innen durchforsten die Komponisten Raphael Meinhart und Christian Tschuggnall die Blaskapellen-Tradition nach dem Gegenwärtigen, dekonstruieren diese und formen zwischen Minimal Music, Ambient und treibenden Grooves einzigartige Klangskulpturen. Arrangiert und veredelt von Tscho Theissing entsteht ein Panorama, das alles einfängt, was zwischen jetzt und einst am Platze war - zeitgezeugte Popmusik, Robert Stolz und den Klang der Autodrome beim Festzelt genauso wie Märsche und Folklore. Das Projekt ist zugleich eine soziale Bestandsaufnahme des gegenwärtigen gesellschaftlichen Zusammenlebens in unseren Dörfern - der Landflucht und der sterbenden Ortskerne - ausgehend vom signifikanten Veränderungsprozess in Waldbach seit den 1970er Jahren. Begleitend zum Projekt entstanden Kurzfilme mit Interviews der Bevölkerung von Waldbach, die von Veränderungsprozessen, Landflucht und den Erinnerungen an ihre Jugend erzählen. Aus Sicht der Jury stellt das Projekt ein überaus gelungenes Beispiel dar, volkskulturelles Erbe jenseits von Verklärung in zeitgenössischen Kontext zu bringen, in einer feinfühligen und spannenden Annäherung, die Komponisten, Musiker*innen und Publikum über die Generationen hinweg zusammenbringt.”

Graz, am 19. März 2024

Amt der Steiermärkischen Landesregierung, 8011 Graz Burgring - Impressum  Datenschutz
System: icomedias