Václav Klaus bei Landeshauptmann Mario Kunasek zu Gast
EU-Migrationspolitik und kulturelle Identität als zentrale Gesprächsthemen





Graz (28. Juli 2025).- Hohen Besuch hat es heute (28.07.2025) in der Grazer Burg gegeben. Landeshauptmann Mario Kunasek hat den ehemaligen tschechischen Präsidenten und Wirtschaftswissenschaftler Václav Klaus zu einem informellen Austausch zu aktuellen europapolitischen Themen empfangen.
Landeshauptmann Kunasek bedankte sich bei Klaus für dessen Besuch und für den konstruktiven Austausch:
„Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, heute den Herrn Präsidenten in der Grazer Burg begrüßen zu dürfen. Václav Klaus hat als einer der bedeutendsten Politiker der Tschechischen Republik das Land nachhaltig geprägt. Er hat maßgeblich zum erfolgreichen Übergang des Landes in eine stabile Demokratie und Marktwirtschaft beigetragen. Mit seinem wirtschaftlichen Fachwissen und entschlossenen Reformen hat er geholfen, die Grundlagen für Wohlstand und Freiheit zu legen. In wichtigen politischen Fragen hat er stets mit Durchsetzungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein zu überzeugen gewusst. Für seine patriotische Haltung und seinen Einsatz für die Souveränität seines Landes gebührt ihm Respekt. Ich habe im Gespräch mit ihm betont, dass die Europäische Union ihren Bürgern in entscheidenden Fragen wieder mehr Mitbestimmungsrechte geben muss. Die EU ist gefordert, entschieden gegen illegale Migration vorzugehen und den Außengrenzschutz konsequent zu verstärken. Wer bei uns Gastrecht genießt, hat sich an unsere Spielregeln zu halten. Als Steiermärkische Landesregierung haben wir hier mit der Sachleistungskarte für Asylwerber ein klares Zeichen gesetzt: Kein Geld für Drogen und Prostitution und keine Überweisungen ins Ausland. Nur so verhindern wir, dass mit unserem Steuergeld die Schleppermafia finanziert wird”, sagt Landeshauptmann Mario Kunasek.
„Präsident Klaus” bedankte sich bei Landeshauptmann Kunasek für den freundlichen Empfang sowie das konstruktive Gespräch und hob hervor:
„Ich bin ein guter Freund Österreichs. Ich verstehe Parteien, die sich gegen das EU-Establishment positionieren und dagegen ankämpfen. Während der Sanktionen gegen Österreich wegen der damaligen ÖVP-FPÖ Regierung war ich einer der wenigen Staatspolitiker, die trotzdem zu Treffen nach Österreich gekommen sind. Die EU braucht einen Nonkonformismus. Es ist Zeit für einen Weckruf, ansonsten kann Europa nicht erfolgreich sein”, unterstrich Václav Klaus.
Zur Person Václav Klaus:
Klaus, geboren am 19. Juni 1941, spielte eine zentrale Rolle beim Übergang Tschechiens von einer kommunistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. Er setzte sich stark für wirtschaftliche Reformen ein und gilt als EU-Skeptiker. Bekannt ist er für seine konservative Politik und kritische Haltung gegenüber dem Euro und der europäischen Integration.
Nach Abschluss der Schule studierte Klaus bis 1963 an der Ökonomischen Hochschule Prag, Fachrichtung Außenhandel. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Wirtschaftsinstituts der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. Die relativ liberalen Tendenzen, die in den 1960er Jahren in der damaligen Tschechoslowakei spürbar wurden, ermöglichten Klaus weiterführende Studien im Ausland: 1966 studierte er fünf Monate in Neapel, 1969 verbrachte er ein Semester an der amerikanischen Cornell University. Dazwischen promovierte er 1968 - als erster Doktorand ohne KP-Mitgliedschaft - mit einer Arbeit über „Die Inflation im gegenwärtigen Kapitalismus" zum Dr. phil. 1991, nach dem Ende der kommunistischen Regime in Ost-Europa, folgte an der Prager Karlsuniversität die Habilitation zum Professor für Ökonomie. 1995 wurde er zum Professor für Finanzen an der Hochschule für Ökonomie in Prag ernannt.
Klaus hatte folgende Staatsämter in der Tschechischen Republik inne:
- Finanzminister von 1989-1992
- Ministerpräsident von 1992-1997
- Parlamentspräsident von 1998-2002
- Staatspräsident von 2003-2013
Graz, am 28. Juli 2025
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