Steiermark-Kärnten: Mit der Koralmbahn zum Stern des Südens
LH Kaiser, LH Kunasek, LH-Stv. Gruber und LH-Stv. Khom informierten über Ergebnisse der dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz: „Gemeinsam stellen wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft unserer beiden Länder und für unsere Bevölkerung“




Graz (9. September 2025).- Kärnten und die Steiermark wollen gezielt und abgestimmt die Chancen durch die Koralmbahn nutzen. Heute (9.9.2025) trafen sich die beiden Landesregierungen und Klubobleute der Regierungsparteien zur dritten Kärnten-Steiermark-Konferenz in Klagenfurt. Auf der umfangreichen Tagesordnung standen unter anderem die Themen Infrastrukturausbau, Bildung, Katastrophenschutz, Nachhaltigkeit, Kultur und Sport.
Vom Bund fordern die Steiermark und Kärnten gemeinsam zudem eine Regelung, damit die regionalen Klimatickets Kärntens und der Steiermark für die Koralmbahn nutzbar werden. Auch für eine Neugestaltung eines fairen Finanzausgleichs wollen sich Kärnten und die Steiermark gemeinsam einsetzen. Darüber und über die weiteren Ergebnisse der heutigen Konferenz informierten die Landeshauptleute Peter Kaiser und Mario Kunasek sowie Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber und Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom.
Landeshauptmann Mario Kunasek unterstrich, dass man die Chancen der Koralmbahn gemeinsam nutzen wolle, sich aber auch der damit verbundenen Herausforderungen bewusst sei. So sei im wirtschaftlichen Bereich und im Tourismus einiges möglich. Ziel sei es, einen gemeinsamen Auftritt für den Tourismusraum Kärnten-Steiermark zu entwickeln. „Dabei geht es auch darum, den Gast vom Zug zur Destination zu bringen, also um die sogenannte letzte Meile″, erklärte Kunasek. „Jedoch gibt es rund um die Koralmbahn auch Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Daher bin ich äußerst froh, dass wir im Rahmen der heutigen Konferenz auch eine verstärkte Vernetzung der Behörden und der Einsatzkräfte der Steiermark und Kärntens vereinbaren konnten, da wir uns auch auf mögliche Szenarien wie Unfälle und technische Gebrechen vorbereiten müssen, um jederzeit die größtmögliche Sicherheit für die Fahrgäste zu ermöglichen.” Konkrete gemeinsame Angebote und eine verstärkte Vernetzung solle es in der Volkskultur geben. Der steirische Landeshauptmann nannte in diesem Zusammenhang beispielsweise eine gemeinsame Volkskulturveranstaltung, welche für die Freundschaft und Partnerschaft zwischen der Steiermark und Kärnten stehen solle.
Landeshauptmann Peter Kaiser hob die sehr konstruktive Arbeitsweise hervor. Heute seien 16 einstimmige Beschlüsse gefallen. Er verwies auf den Koralmbahnindex, für den die Landesstatistiken Kärntens und der Steiermark ebenso wie die jeweils für die strategische Landesentwicklung Verantwortlichen kooperieren. „Wir messen, wie sich Demographie, Maßnahmen, Kooperationsformen und Erwartungen entwickeln. So können wir entsprechend gegensteuern, Maßnahmen neu aufstellen oder ergänzen", erklärte er. In der gemeinsamen Hochschulkonferenz soll laut Kaiser eine Hochschulstrategie 2030 entstehen. Am 18. September werde man dafür in Klagenfurt zusammenkommen. „Wir wollen den gemeinsamen Hochschulraum international sichtbarer machen, Schwerpunkte herausarbeiten, Synergien nutzen und Duplizitäten abbauen", so Kaiser.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom ist davon überzeugt, dass der gemeinsame Wirtschaftsraum noch viel mehr in die Mitte rücken werde. Sie selbst lebt in Steirisch-Laßnitz, fährt jeden Tag über Kärnten in die Arbeit und sieht, wie die Menschen EINE Region leben. „Ich lebe den Wirtschafts-, den Arbeits- und den Lebensraum Steiermark-Kärnten schon sehr lange. Die Koralmbahn wird unseren beiden Bundesländern viele neue Chancen eröffnen", so Khom. Ein wesentlicher Punkt der Zusammenarbeit sei die Wissenschaft. Dafür wolle man gemeinsam verstärkt Gelder von Bund und EU holen. „Wissenschaft ist der Wirtschaftsstandort der Zukunft. Gemeinsam werden wir auch auf europäischer Ebene für unseren neuen Wirtschaftsraum werben. Denn noch mehr Miteinander bringt noch mehr Chancen für beide Regionen", betont Khom, die weiters fordert, dass der Finanzausgleich neu aufgesetzt wird: „Wir stehen aktuell vielen Herausforderungen gegenüber, die beide Bundesländer betreffen. Denn es kann nicht sein, dass die Steiermark und Kärnten im Finanzausgleich weiterhin so massiv benachteiligt werden.” Die beiden Länder würden auch eine Menge an Stärken haben, „die wir bündeln müssen". In einem Bundesland zu wohnen und im jeweils anderen zu arbeiten, solle etwas Alltägliches werden. „Mir ist es besonders wichtig, dass wir den Wirtschaftsstandort und damit auch den Arbeitsmarkt sehen. Es wird ein Leichtes sein, in einem Bundesland zu wohnen und im anderen zu arbeiten. Dafür braucht es nicht nur die Wirtschaft, Sport und Kultur, sondern wir müssen auch Familien und Kinder mitnehmen", so LH-Stv. Khom.
Für Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber ist es ein wichtiges Zeichen in herausfordernden Zeiten, dass Kärnten und die Steiermark „ungeachtet politischer Konstellationen" kooperieren. „Wir wachsen als Wirtschaftsraum zusammen und wollen auch gemeinsam gegenüber Wien auftreten, wenn es zum Beispiel Verzögerungen beim Infrastrukturausbau gibt", sagte der Landeshauptmann-Stellvertreter. Um die Koralmbahn zur Wertschöpfungsachse zu machen, müssten nämlich auch die Projekte abseits der Strecke stimmen. Gruber nannte den Breitbandausbau, bei dem es Perspektiven auch für die Gemeinden geben müsste, die von Kürzungen oder Verschiebungen im dritten Call der Bundes-Breitbandinitiative betroffen wären. Weiters fordere man vom Bund die Aufhebung des sogenannten Stückelungsverbots. Ziel sei es, dass ohne Mehrkosten für die Bundesländer sowie Pendlerinnen und Pendler regionale Klimatickets kombiniert werden können. Laut Gruber wolle man sich als „starke Südachse" aber auch dafür einsetzen, dass Kärnten und die Steiermark beim Finanzausgleich mit dem Bund nicht weiter benachteiligt werden. „Damit muss Schluss sein. Wir fordern eine Tabula rasa. Der Finanzausgleich muss neu aufgesetzt, neu geplant werden. Die Reformpartnerschaft ist dafür der beste Zeitpunkt."
Die gesamte Presseunterlage zur heutigen Pressekonferenz finden Sie hier.
Graz, am 9. September 2025
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