Pilotprojekt läuft im Bezirk Südoststeiermark an: Polizei-Fahrzeuge werden mit Defibrillatoren ausgestattet
Presseaussendung vom 18.11.2019


In Österreich sterben jährlich rund 12.000 Menschen an plötzlichem Herztod - oft völlig unerwartet und ohne vorangegangene Symptome. Eine Herzdruckmassage und der rasche Einsatz eines Defibrillators können die Überlebensraten enorm steigern und Todesfälle durch plötzlichen Herzstillstand reduzieren. Je schneller erste Hilfe geleistet wird, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer die Folgeschäden.
Defibrillatoren-Projekt für noch effektivere Rettungskette
Bei einem Unfall oder medizinischen Notfall ist die Polizei oft zuerst vor Ort. Um die Rettungskette so effektiv wie möglich zu gestalten, werden nun über ein vom Land Steiermark finanziertes und in Kooperation von Polizei und Rotem Kreuz umgesetztes Pilotprojekt Polizeidienstfahrzeuge mit Defibrillatoren ausgestattet. Pilotregion dafür ist der Bezirk Südoststeiermark. Insgesamt 13 Defibrillatoren werden auf die südoststeirischen Polizeidienstfahrzeuge verteilt, um die Rettungskette noch weiter zu verdichten und bei Herzanfällen so rasch wie möglich professionelle Hilfe leisten zu können. Seit 2015 sind mobile Defibrillatoren bei der Polizei vereinzelt im Einsatz. In Graz sind derzeit insgesamt 14 mobile Defibrillatoren im Einsatz. Die Südoststeiermark wird neben der Stadt Graz nun der erste steirische Flächenbezirk, in dem alle Polizeidienststellen über mit Defibrillatoren ausgestattete Fahrzeuge verfügen.
13 Defibrillatoren ab 2020 im Bezirk Südoststeiermark
Im Rahmen einer Veranstaltung am 18. November mit Vertretern der Landespolizeidirektion Steiermark, den Bezirksorganisationen von Polizei und Rotem Kreuz sowie dem Land Steiermark wurde ein erster Defibrillator übergeben, der ab sofort für Schulungszwecke eingesetzt werden soll. Mit den allgemeinen Schulungsmaßnahmen wurde bereits Anfang November begonnen. Bis Anfang 2020 erfolgt die Anschaffung und Übergabe der insgesamt 13 Defibrillatoren für den Bezirk Südoststeiermark. Das Land Steiermark unterstützt diese Anschaffung mit einer Förderung in Höhe von 40.000 Euro. Darin enthalten sind auch Kosten für Schulungs- und Wartungsmaßnahmen. Ein entsprechender Beschluss zur weiteren Abwicklung steht auf Antrag von Gesundheitslandesrat Christopher Drexler auf der Agenda der Landesregierungssitzung am Donnerstag.
Gesundheitslandesrat Christopher Drexler: „Wir wollen jede Möglichkeit nutzen, unsere vielen engagierten Einsatzkräfte beim Schutz von Leib und Leben noch besser zu unterstützen. Die neuen Defibrillatoren werden helfen, Schaden abzuwenden und vor allem Menschenleben zu retten. Daher freue ich mich, dass wir dieses Projekt im Bezirk Südoststeiermark nun gemeinsam mit Polizei und Rotem Kreuz starten und hoffentlich bald auf weitere Bezirke ausdehnen können. Danke allen Polizistinnen und Polizisten und den Kräften des Roten Kreuzes für ihren tagtäglichen Einsatz für die Sicherheit und die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer!"
Landespolizeidirektor Gerald Ortner: „Polizistinnen und Polizisten können tagtäglich mit Einsätzen konfrontiert werden, bei denen sie Erste Hilfe leisten müssen. Oftmals sind unsere Kräfte vor anderen Einsatzorganisationen vor Ort und müssen schnell agieren. Es freut mich daher sehr, dass wir dieses Projekt in der Südoststeiermark nun umsetzen. Durch die Projektumsetzung unterstützen wir unsere Beamtinnen und Beamten und geben ihnen mehr Handlungssicherheit für ein rasches, koordiniertes und beherztes Handeln."
Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer Josef Himsl: „Die Defibrillation stellt eine wesentliche Säule in der Wiederbelebung dar. Daher ist es notwendig, dass die Einsatzkräfte der Polizei, die oft als erste Einsatzkräfte an einem Notfallort ankommen, sowohl über eine adäquate Ausrüstung als auch über eine professionelle Ausbildung - welche in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, Bezirksstelle Feldbach erfolgt - verfügen."
Impulsgeber und Mitinitiator Josef Ober, Bürgermeister der Stadt Feldbach: „Die Stadt Feldbach ist an öffentlichen Plätzen und bei Veranstaltungsstätten bereits mit Defibrillatoren ausgestattet und damit gut für den Notfall gerüstet. Ich bin dankbar, dass es nun möglich wird, auch die Streifenwägen im Bezirk mit Defibrillatoren zu bestücken, damit die Polizistinnen und Polizisten noch besser als Ersthelfer agieren können. Damit wird die Sicherheit in der Stadt Feldbach und der gesamten Region erhöht."
Michael Eisner
Pressesprecher
Büro Landesrat Mag. Christopher Drexler
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