Differenzierte Gefahrensituation:
Presseinformation vom 02.04.2021
Hohe Waldbrandgefahr in schneefreien sonnseitigen Lagen südlich der Mur-Mürzfurche
Die jüngsten Waldbrände konnten dank des engagierten Einsatzes der Einsatzkräfte zwar rasch unter Kontrolle gebracht werden, sie zeigen aber auf, dass in einigen Regionen bereits die Waldbrandsaison beginnt. Landesrat Hans Seitinger mahnt daher zur besonderen Vorsicht, denn über 80% der Waldbrände sind vermeidbar. Im Hinblick auf die heuer unter Einhaltung der COVID-Maßnahmen erlaubten Osterfeuer wird dringend darauf hingewiesen, einen großen Sicherheitsabstand (mind. 50m) zu Wäldern einzuhalten.
Differenzierte Gefahrensituation - hohe Gefahr im Süden, niedrige im Norden
Besonders hoch ist die Waldbrandgefahr aktuell in den schneefreien und sonnseitigen Lagen südlich der Mur-Mürzfurche. Insbesondere im Osten und Südosten der Steiermark wirken sich die bisher geringen Niederschlagsmengen negativ auf die Situation aus. So wurden etwa an der Messstation Bad Waltersdorf im März nur 10mm Niederschlag gemessen und in weiten Teilen der Oststeiermark lagen die Niederschläge bei lediglich 30% des langjährigen Durchschnitts. Aktuell noch gering ist die Waldbrandgefahr hingegen in höheren Lagen und in der Obersteiermark, wo in den nächsten Tagen auch mit weiteren Niederschlägen zu rechnen ist.
Die meisten Waldbrände sind vermeidbar
In Österreich werden 83% der Waldbrände durch Menschen ausgelöst. Meist passiert das durch Unachtsamkeit wie weggeworfenen Zigaretten, fahrlässige Entsorgung von Asche oder Abbrennarbeiten. „Diese Waldbrände sind durch vernünftiges Handeln vermeidbar! Im Wald ist besondere Vorsicht angebracht und ich ersuche wirklich alle, sich an die Regeln zu halten und damit Waldbrände zu verhindern", so Landesrat Hans Seitinger. „Waldbrände führen nicht nur zu enormen wirtschaftlichen Schäden, in den Flammen sterben auch unzählige Tiere unter qualvollen Bedingungen. Seien wir achtsam, schützen wir das Ökosystem Wald und verhindern wir Tierleid!", appelliert Seitinger an die Bevölkerung.
Waldbrandverordnung - Rauchen und Hantieren mit offenem Feuer verboten
In allen steirischen Bezirken und der Landeshauptstadt Graz wurde aufgrund der aktuellen Gefahrensituation von den Bezirksverwaltungsbehörden die sogenannte „Waldbrandverordnung" erlassen. Sie verbietet für jedermann (auch für befugte Personen laut Forstgesetz) das Hantieren mit offenen Feuer und das Rauchen im Wald sowie im Gefährdungsbereich des Waldes. Die Strafen für die Missachtung reichen von einer Geldstrafe (bis 7.270 Euro) bis zu vier Wochen Freiheitsstrafe.
Allgemeine Informationen zu Waldbränden in der Steiermark
- In der Steiermark gibt es zwei charakteristische Waldbrand-Saisonen, jene im Frühjahr zwischen Schneeschmelze und dem Austrieb der Vegetation sowie jene im Hochsommer, die durch Dürreperioden begünstigt wird. Während Waldbrände im Sommer oftmals auch durch Blitze ausgelöst werden, sind jene im Frühjahr fast ausschließlich auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen und somit vermeidbar.
- Im vergangenen Jahr kam es in der Steiermark zu 48 Waldbränden, die 5 Hektar Wald vernichtet haben. Allein die Brandfläche der beiden jüngsten Brände in Bruck an der Mur und Halbenrain beträgt bereits 7 Hektar.
- Die häufigste Ursache für Waldbrände ist Unachtsamkeit. Etwa durch Lager- und Grillfeuer, sowie weggeworfene Zigarettenkippen und Glasflaschen.
- Jedermann kann sich auf der Homepage https://effis.jrc.ec.europa.eu/apps/effis_current_situation/index.html über die aktuelle Waldbrandgefahr in seiner Region informieren.
Büro Landesrat Ök.-Rat Johann Seitinger, http://www.lebensressort.steiermark.at/